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WeitBlick NMG News Kreativ mit Herzblut

Kreativ mit Herzblut

Wir essen nicht nur mit dem Auge, wir lernen auch damit. Nirgends wird das so deutlich wie in einem Atelier, das ein Lehrmittel gestaltet.

Der Arbeitsort von Benjamin Hermann befindet sich im Dachstock eines Schulhauses nahe Luzern. Verwinkelt ist es dort oben; in kleinen und grösseren Lager-, Werk- und Atelierräumen erspäht man Objekte und Materialien aller Art. Dass sich da verschiedenste kreative Menschen eingerichtet haben, ist unübersehbar. «In Einsamkeit zu arbeiten ist nicht mein Ding», erklärt der junge, krauskopfige Illustrator mit Walliserdialekt. «Ich mag es, und ich brauche es, mich mit andern auszutauschen.» Dann biegt er unvermittelt ab in den Atelierraum, den er sich mit einem Kollegen teilt.

Visuelle Gestaltung von «WeitBlick NMG»

Nicht anders ergeht es Lars Egert und Ronny Hunger, beide Grafiker in Zürich. Zusammen sind sie verantwortlich für das grafische Erscheinungsbild von «WeitBlick» – für das Schrift- und Farbkonzept und den unverkennbaren Schriftzug. Wie Benjamin Hermann arbeiten sie in Räumen mit offenen Türen – eine Einladung für Zusammenarbeit und inspirierenden Austausch.
Auch für Ronny Hunger und Lars Egert ist die Arbeit an einem Lehrmittel eine neue Herausforderung. Ihre Aufträge erhalten sie sonst vor allem aus dem Kulturbereich. Beginnen sie über ihre Arbeit an «WeitBlick» zu erzählen, wird schnell klar: Hier arbeiten zwei feinsinnige Menschen mit grosser Sorgfalt und Begeisterung an den Magazinen.

Illustrieren ist mehr als dekorieren

Ein Lehrmittel zu illustrieren ist Neuland für ihn. Er spürt eine grosse Verantwortung. Es gebe ja allerlei zu bedenken, meint er, zum Beispiel, was didaktisch funktioniert und was nicht, und die Illustrationen sollten nicht nur Dekoration sein, sondern gehaltvolle, fachlich korrekte Botschaften vermitteln
und den Lerngegenstand unterstützen. «Ich weiss von mir selbst, dass Illustrationen Kinder nachhaltig prägen können. Manche Illustrationen von Büchern und Lehrmitteln aus Kindertagen habe ich noch heute klar vor Augen», meint er und lässt, schmunzelnd über sich selbst, ein paar davon Revue passieren.